Vom 15.08. bis 19.08.2008 waren Havelpirat und ich auf Helgoland. Vor einem Jahr entdeckte meine Mutter im Internet eine Optiregatta auf Helgoland. Ich dachte, da muss ich unbedingt mitsegeln.
Am Anfang stand die Hürde der Anmeldung. Ich landete auf der Warteliste und musste mich ein bisschen gedulden. Im Februar rutschte ich auf die Meldeliste. Schnell erledigten wir alle Formalitäten und meiner Teilnahme am Störtebeker Opti Cup stand nichts mehr im Wege.
Im August war es dann endlich so weit. Wir fuhren ungefähr 5 Stunden nach Cuxhaven. Am Nachmittag hatten wir Zeit uns die Stadt anzusehen. Abends fuhren wir zum Kai des Helgoländer Fracht Kontors um Havelpirat abzugeben. Dort waren schon viele Segler mit ihren Booten versammelt. Schnell wurde uns ein Platz auf einem 12er Trailer zugewiesen. Mit freundlicher Unterstützung war auch das Umladen fix erledigt. Unser Gepäck konnten wir gleich in die bereitstehenden Container stellen. Nun war es schon nach 22 Uhr und ich musste ins Bett.
Am 16.08.2008 trafen wir uns um 9 Uhr am Anleger der „Atlantis“. Dort bekamen wir unsere Fahrkarten und konnten eine Stunde später einschiffen. Wir machten es uns für die Überfahrt auf den Liegestühlen an Deck gemütlich. Nach gut 2 Stunden Fahrt sahen wir die Insel Helgoland. Die See war ruhig und so war das Übersetzen mit den kleinen Börtebooten ganz gemütlich.
Als erstes suchten wir unser Hotel. Es lag auf dem Oberland und wir hatten von dort einen tollen Ausblick. Am Nachmittag konnte ich das Kranen von Havelpirat mitverfolgen. Danach ging es ans Boot aufbauen und anmelden musste ich mich auch noch. Um 19 Uhr war die Eröffnung und im Anschluss gab es Abendessen.
Am nächsten Morgen war schon um 8 Uhr Besprechung. Danach meldeten wir uns am Südstrand ab und fuhren raus. Wir durften aber erst ablegen, als genügend Sicherungsboote da waren. Die Sicherungsboote wiesen uns den Weg zum Start. Wir segelten vor der Düne bei 2 bis 3 Bft. und der für mich ungewohnten Strömung. 90 A-Segler waren am Start. In der ersten Wettfahrt lief es ganz gut, die Strömung war nicht so stark. Das dicke Ende kam dann noch.
Ich war schon auf dem Weg zum 2. Start als das Vorbereitungssignal ertönte. 5 Minuten später war ich immer noch nicht ganz an der Linie und die richtige Seite war es auch nicht. Somit war das Endergebnis nicht so toll. Beim 3. Start war der Strom so stark, dass ich und noch eine Menge anderer Segler schon 5 Minuten brauchten um über die Linie zu kommen. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.
Es gab auch noch heimliche Beobachter. An der Leetonne schauten immer wieder Seehunde aus dem Wasser. Sie wunderten sich bestimmt, was in ihrem Revier los war. Leider habe ich die putzigen Kerlchen nicht selbst gesehen. Aber meine Mutter konnte sie gut vom Strand beobachten.
Der 2. Wettfahrttag sollte etwas anders werden. Es ging wieder mit der Besprechung um 8.30 Uhr los. Überall sah man zeitgleich Mütter und Väter die Boote ihrer Kinder aufbauen. Das war gute Teamarbeit. Die Wettfahrtleitung hatte beschlossen, uns zwischen den Inseln segeln zu lassen. Es waren 4 bis 6 Bft. und eine große, schöne Welle. Ich zischte schon mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zum Start. Einige kamen gar nicht erst so weit und kenterten schon vorher. Auch in der ersten Wettfahrt erwischte der Kenterteufel noch so einige. Die Strömung zwischen den Inseln war sehr stark. Die Luvtonne konnte sich nicht so recht halten und trieb langsam ab. Ich hatte die Strömung falsch eingeschätzt, wie viele andere auch, und kam mit Halbwind an der Tonne an. Bei dem starken Wind musste ich mich sehr darauf konzentrieren nicht vollzulaufen. Es war schwierig für mich bei diesen Bedingungen zu segeln. Mit den Endergebnissen war ich nicht so recht zufrieden. Es hat aber viel Spaß gemacht. An Land ging es gleich ans Einpacken, weil die ersten Trailer sofort verladen wurden. Ich machte noch einen Rundgang übers Oberland und bewunderte die vielen Seevögel. Dann ging auch schon die Siegerehrung los. Ich belegte den 62. Platz. Sehr gut hat mir gefallen, dass jeder Teilnehmer eine Medaille und einen Sachpreis erhalten hat. Wie auch an den anderen Abenden gab es ein schmackhaftes Essen und es folgte eine tolle Abschlussparty.
Der letzte Tag diente dem Rücktransport. Die Atlantis legte erst gegen 16 Uhr ab, somit hatten wir viel Zeit. Erst einmal wurde ausgeschlafen. Nach einem ausgiebigen Frühstück besuchten wir das Aquarium. Viele Fische, Hummer, Rochen und Kleingetier gab es zu bewundern. Danach ging es mit einem kleinen Schiff zur Düne. Dort habe ich tolle Steine gesammelt. Als wir zum Südstrand kamen lagen dort 50 bis 60 Seehunde. Sie ließen sich überhaupt nicht stören. Darüber habe ich mich riesig gefreut.
Zurück in Cuxhaven holten wir unser Auto, um Havelpirat gleich aufzuladen. Leider entdeckte ich bei meinem Boot ein Loch in der Plane. Nach genauerer Betrachtung merkte ich, dass auch im Süllrand ein Loch war. Das musste beim Transport zurück passiert sein.
Da war ich erstmal sehr traurig. Inzwischen ist Havelpirat zum Glück wieder repariert. Mir hat diese Regatta super gut gefallen. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt.
Eure Fenja
(GER 11687)