Am 1. Juni klingelte der Wecker schon früh um 6 Uhr! Wenn man in Teltow frühstückt und erst nach Werder fahren muss, um dann mit dem Boot noch rechtzeitig zum Ausfüllen des Melde-Formulars in Ferch zu sein, dann ist ein zügiger Ablauf geboten.

Leider hatte sich Margot noch nicht von einer Erkältung erholt, so dass ich um viertel nach 8 Uhr allein die Leinen loswarf, um dann mangels Wind und streikender Kühlwasserpumpe mit der Schleppleine winkend eine Motoryacht um Hilfe zu bitten. Es gibt zum Glück sehr nette Motorboot-Kapitäne, und so schaffte ich es doch noch, rechtzeitig beim Fercher Seglerverein anzukommen.

Leider nicht zeitig genug, um wenigstens noch den nutzlos mitgebrachten Motor an Land zu bringen, aber egal, ich hatte ja versprochen, mich möglichst zu schonen, denn meine Erkältung war auch gerade erst überstanden.

Startboot war, man muss wirklich sagen: in bewährter Tradition, wieder Jochens Windliese, diesmal allerdings nicht mit Armin als Teamchef an Bord. Der hatte zur Abwechslung auf R 406 (Tabea) angeheuert, wohl um auch mal wieder direkteren Kontakt zum Regattakurs zu bekommen.
Weiter war unser Verein noch durch Heike und Andreas mit ihrer Kira und Hermann mit seinem Passat vertreten.

Die erste Runde war überaus nervig, denn hier ein Lüftchen – Wind konnte man das kaum nennen – abzukriegen, war reine Glückssache. Schön nur die Momente, in denen man selbst mal auserwählt war, schrecklich, wenn die anderen sich freuen durften!
Aber dann frischte es doch noch auf, so dass ich für die zweite Runde statt der fast 2 Stunden nur noch 1 ¼ Stunde benötigte. Bei wieder etwas geringerem Wind waren es dann 10 Minuten mehr für die dritte Runde, die ich gute 20 Minuten vor Wettfahrtschluss beenden konnte. Damit gab es keine Chance mehr, noch eine Runde zu schaffen.

Insgesamt war es ein herrliches Segelerlebnis, denn der Sonnenschein, der uns diesen Tag verschönte, war nicht so intensiv, das es zu heiß gewesen wäre und es gab immer Boote in der Nähe, mit denen man sich messen konnte. So musste auch einmal zum „Manöver des letzten Augenblickes“ gegriffen werden, weil die Yacht mit Wegerecht näher war, als mein Wunschdenken mir dies vorgegaukelt hatte – sorry Spökenkieker, ich tue es nie wieder!

Bis zur Siegerehrung dauerte es dann etwas länger, weil diese Veranstaltung noch zusätzlich als Brandenburger Seniorensportspiele in drei Altersklassen ausgeschrieben war. Allein das Unterschreiben der vielen Urkunden war für den bedauernswerten Wettfahrtleiter sicher Schwerstarbeit! Aber die Wartezeit verging bei leckerer Bratwurst und launigen Gesprächen auch zur allseitigen Zufriedenheit.

Als dann die letzten Urkunden und Medaillen sowie der Pokal für die älteste Mannschaft an den Mann bzw. die Frau gebracht waren – Armin und Hermann kamen in der jeweiligen Altersklasse ebenfalls in die Medaillenränge – wurde zur Heimfahrt gerüstet.
Mit Schlepphilfe von Cirrus aus Geltow und einer wunderbaren Abendbrise gelangte auch meine Sylphe samt störrischem Außenborder wieder in den Heimathafen und ich zu später Nachtstunde auch wieder an den heimischen Herd.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal dem Fercher Seglerverein und all den fleißigen Helfern, die auch dieses Jahr wieder zum guten Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben, herzlich danken.

Hans Friedrich