Diesmal sollte das Montagstraining zu einer Pfingst-Ausfahrt nach Ferch ausgeweitet werden. Das Treffen nicht wie üblich am späteren Nachmittag sondern schon mittags um 13Uhr, geplante Startzeit dann 14Uhr. Zwar waren die Wetterprognosen eher durchwachsen ausgefallen, z.B. 30 % Regenwahrscheinlichkeit, doch die meisten Teilnehmer ließen sich davon nicht abschrecken. Schließlich gibt es für uns Segler kaum schlechtes Wetter, höchstens unangepasste Bekleidung.

Zwei größere Boote waren eingeladen, die Ixys zu begleiten, denn auf dem Weg nach Ferch ist es schon von Vorteil, wenn ein Schlepp durch die Baumgarten-Brücke möglich ist. Diesen Part übernahm Wolfgang mit seinem Motorboot, der alle vor der Brücke aufsammelte, anleinte und sicher auf dem Schwielowsee wieder „aussetzte“.

(Ohne den Mast legen zu müssen, wie ich nicht ohne Neid feststellte)

 

Bei frischem, nicht zu böigem Wind kreuzten wir dann den See Richtung Ferch auf, was natürlich in Gesellschaft viel mehr Spaß macht! Es sollte ja auch keine Regatta sondern eine Gemeinschaftsfahrt sein.

 

Ursprünglich war in Ferch ein gemeinsamer Gaststätten-Besuch vorgesehen.

Soweit der Plan!

Da das Anlegen beim Fercher Seglerverein wegen der Abwesenheit aller Vereinsmitglieder aber nicht möglich war wurde flexibel beschlossen, die vorsichtshalber trotzdem mitgebrachten Kaffee-und Kuchenvorräte auf dem Wasser zu vernichten.

Wolfgang ankerte und binnen Kurzem scharten sich die Ixys um ihn wie die Küken um ihre Glucke. Dann wurde sein Boot geentert.

Der mitgebrachte Kaffee wurde durch die Bordküchen ergänzt und der Kuchen ging auf Wolfgangs Untertassen in die Runde.

Der Genuss eines fantastisch geratenen Rhabarberkuchens wurde jedoch roh unterbrochen!

Schon geraume Zeit vorher hatte sich in Luv eine verdächtig schwarze Wolke breitgemacht, die erst nur einige Tröpfchen sprenkeln ließ, wohl, um uns die Hoffnung nicht zu rauben oder um uns

in trügerischer Sicherheit zu wiegen, dann aber zeigte, was sie noch so konnte!

Aus den dreißig wurden einhundert Prozent. Mein Anker ging auf Wanderschaft – auch „alte Hasen“ bauen manchmal M…. – was zur Folge hatte, dass ich im strömenden Regen meine Fender ausbringen musste und tüchtig durchgeweicht wurde. Was nutzt es, wenn man zwar die passende Bekleidung dabei hat, sie aber, weil man sich falschen Hoffnungen hingibt, nicht rechtzeitig anzieht!

Zum Glück war es wirklich nur ein Schauer und die hinterlassene Winddrehung erlaubte nach der Entwirrung des Boote-Knäuels eine flotte Rückfahrt bei halbem Wind bis zur Brücke. Die Ixys meisterten die Brückendurchfahrt diesmal selbstständig und lehnten auch Wolfgangs großzügiges Schleppangebot ab. Im Gegensatz zu mir, der, um nicht zu spät heimzukommen, den Motor weiterlaufen ließ, segelten sie zum Verein.

Trotz des nassen Zwischenspiels war dieser Pfingstabschluss für uns alle eine mehr als nur gelungene Veranstaltung, hoffentlich nicht die Letzte dieser Art!

 

Hans Friedrich