Wie bereits im Juli berichtet, erlebten zwei unserer Optis diesen Sommer 3-auf-einen-Streich in Helgoland. Hier nun der komplette Bericht, inklusive sehr spannender Bilder:

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Am 22.07.2016, Freitagnachmittag ging es für Max und Marino mit ihren Eltern Richtung Cuxhaven. Dort sollten die Schlauchboote und Optis incl. Material auf die Transportfähre verladen werden. Diese wurde von netten und engagierten Helfern der Helgoländer Optiwochen abends und die ganze Nacht hindurch beladen.

Da unsere Fähre (die Helgoland) mit unseren Koffern, Taschen und uns erst am Samstagvormittag Richtung Helgoland starten sollte, verbrachten wir eine Nacht im Auto auf einem nahe gelegenen Parkplatz. Für Marino und Rex war es noch relativ bequem (Kombi mit Matratze, Kopfkissen und Schlafsäcke), doch für Max, Jörg und Conny war es nicht so gemütlich (Stufenheck zu dritt). Aber die Nacht ging vorüber. Ein lauwarmer Kaffee und ein Brötchen zum Frühstück weckten ein paar Lebensgeister. Anschließend Container mit Koffern beladen, und das Auto wegbringen. Etwas Aufregung gab es noch beim Check-in an der Fähre. Die EDV war ausgefallen. Es ging aber alles gut, dauerte nur länger.

Endlich auf Helgoland angekommen, hieß es nun alles in die Ferienwohnung bringen. Aber erst mal auf den Container mit den Koffern warten, Koffer wegbringen und dann wieder warten und die Schlauchboote und Optis abladen. Bis unser Schlauchboot ‚SVEW 1‘ im Wasser war, war der Nebel so dicht, das wir nie den Weg in den uns zugewiesenen Hafen gefunden hätten. Aber es war so perfekt organisiert, dass alle sicher von erfahrenen Bootsführern ans Ziel gebracht wurden.
Somit neigte sich der Samstag mit dem Thema „warten…“ dem Ende zu. Schnell schlafen gehen, denn am nächsten Tag beginnt die 1. von drei Regatten.

Am Sonntag ging der Störtebecker Opti-Cup (SOC) los. Die Bedingungen auf der Nordsee waren unsere Jungs nicht gewöhnt. Ziemlich hohe Wellen, Strömung aus erst nicht vorhersehbaren Richtungen, Tide kippt zu anderen Zeiten wie vorhergesagt, Strom gegen Welle mit steilen Wellen und Strom mit den Wellen. Schwer zu lesende Bedingungen.

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Den SOC beendete Max nach 3 Tagen mit einem tollen 46. Platz und Marino segelte auf den 23. Rang von insgesamt 101 gestarteten Opti A-Booten.

Am 27.07. war ein Trainingstag angesetzt. Das war auch gut so, denn somit konnten sich die Brandenburger noch einmal intensiver an die Bedingungen im Regattagebiet gewöhnen und versuchen, den besten Nutzen daraus zu ziehen.

Am Donnerstag, den 28.07. fand die „Cassen Eils Rund Düne“-Regatta statt. Eine sehr aufwendig organisierte Regatta, die Rund um die Düneninsel zu segeln war. Es gab nur eine Wettfahrt, die aber als absolute Langstrecke geplant war. Sie führte uns durch viele Gebiete die unter Naturschutz stehen, aber in einem extra abgesperrten Bereich für uns nutzbar gemacht wurden. Es war ein tolles Erlebnis. Leichter Wind, trotzdem hohe Wellen und starke Strömung. Ein Regattakurs den man so eigentlich nie segelt. Es hat riesig viel Spaß gemacht. Uns als Trainer und vor allem auch den Kindern.

Marino belegte den 27. Platz und Max wurde 40. von 82 Booten. Wobei die Ergebnisse nicht so wichtig waren. Der Spaß, mal etwas anderes zu segeln, war viel wichtiger.

Nun folgten noch Tage, in denen trainiert werden konnte und wir auch etwas Kultur machen konnten. Viel zu sehen gibt es auf Helgoland natürlich nicht. Eigentlich reichen 1 oder max. 2 Tage völlig aus, um einmal rum zu sein. So hatten wir auch etwas Freizeit zur Verfügung.

Am Samstag kamen auch Moni und Rico auf Helgoland an, die vorher im Trainingslager Werder waren. Jetzt waren beide Familien komplett (Fam. Georgi und Fam. Rychlitzki). So sieht bei uns Familienurlaub aus. Die Kinder segeln, Jörg und Rex betreuen auf dem Wasser mit dem Schlauchboot und die an Land gebliebenen organisieren den wichtigen Hintergrund (Segler beim Check-In/Check-Out unterstützen, einkaufen, Essen kochen usw.)

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Am 01.08. ging die Internationale Deutsche Jüngstenmeisterschaft los. Für Marino war es schon die 3. IDJÜM nach Flensburg und Ammersee. Für Max war es die erste. Er ist aber auch viel jünger und hat noch viel Zeit im Opti. Für Marino sollte es die letzte Opti-Regatta werden. Er wird im November 14 Jahre alt und gehört auch mit zu den größeren Opti-Seglern.

Alle waren jetzt doch etwas aufgeregter wie an den anderen Tagen. Aber es ging los. Gut dass wir schon ein paar Segeltage in diesem Revier hinter uns hatten. Das gab etwas Sicherheit.

Am ersten Tag wurden 3 Wettfahrten gesegelt. Am Ende des Tages lag Marino auf Platz 85 und Max auf Platz 143 von 186 Booten. Für Max ging es hauptsächlich darum, Erfahrung zu sammeln in einem Feld, in dem die besten Opti-Segler Deutschlands unterwegs sind. Marinos Ziel war eigentlich das Goldfleet. Dazu müsste er unter den Top 62 landen. Es gab also noch viel zu tun.

Am 2. Tag der IDJÜM konnte leider nur 1 Wettfahrt gesegelt werden. Leichter Wind und viel Strömung machten das Segeln nicht gerade leicht. Marino lag nach diesen Tag auf Rang 83 und Max auf Rang 145. Es ging nicht wirklich voran in der Ergebnisliste.

Der 3. Tag war der letzte Qualifikationstag, für die Finalrennen. Dafür werden dann die Segler in Gold, Silber und Bronzefleets eingeteilt. Wenn Marino noch ins Goldfleet kommen wollte, musste er heute Gas geben.

2 Rennen wurden gesegelt. Mit Platz 21 im ersten Rennen sah es noch nicht so gut aus. Aber im 2. Rennen ging er volles Risiko vom Start raus, gab auf dem Kurs alles und war im Ziel 8. Gesamt bis dahin 55. Also Goldfleet. Ziel erreicht. Max lag am Ende des Tages auf Rang 159. Bronzefleet. Toll gesegelt und durchgehalten.

Der 4. Tag bescherte uns Bedingungen, unter denen wir nicht raussegeln wollten und auch nicht mussten. Erneutes „warten“: Startverschiebungen fasst den ganzen Tag und zum Schluss Abbruch für heute. Böen gute 6 BFT, schlechte Sicht bei gelegentlichen Regenschauern und riesige Wellen. Auch große Schiffe und Fähren schaukelten ordentlich. Da die Sicherheit draußen über allem steht, wurde nicht gesegelt. Das war auch gut so.

Es blieb also nur noch ein Tag zum Segeln. Die Windprognose sagte zunehmend im Laufe des Tages.

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Die Wettfahrtleitung entschied, dass das Bronze- und Silberfleet 2 Wettfahrten segeln sollten und das Goldfleet 3 Wettfahrten. Beim 3. Rennen war dann deutlich mehr Wind und viel höhere Wellen. Es war nicht Max sein Tag. So richtig lief es nicht und er rutschte leider noch auf Platz 172. Für Marino lief es auch nicht. Er rutschte noch auf Platz 62 zurück. Die dann doch sehr großen Wellen, waren unsere Kinder nicht gewohnt. Trotzdem für beide ein tolles Ergebnis und die vorgenommenen Ziele wurden erreicht:

Max:                     durchhalten und nicht Letzter werden = deutlich geschafft!
Marino:               Goldfleet a) geschafft und b) eine bessere Platzierung als bei der letzten IDJüM

Auf jeden Fall haben beide Kinder an diesen Tagen viel Erfahrung gesammelt und viel gelernt, für das Leben allgemein und für das Seglerleben im speziellen. Marino und Max waren vorher noch nie bei diesen Bedingungen im Opti segeln. Dafür haben sie es toll gemacht. Das kann ihnen keiner mehr nehmen. Auch für Jörg und mich auf dem Schlauchboot waren es sehr spannende und aufregende Tage. Wir konnten Jonas tatkräftig bei der Betreuung des Sailing-Team-Brandenburg unterstützen (Schlepp und Versorgung der Segler) und hatten Gelegenheit ein paar Fotos zu machen. Ab und zu wurde auch das richtige Motiv getroffen.

Insgesamt war das Erlebnis Helgoland für uns alle mit der doch speziellen Vor- und Nachbereitung sehr anstrengend, aber ein tolles Erlebnis für uns alle.

Wer einen Eindruck des Optisegelns auf der Nordsee haben möchte, braucht sich nur die Bilder anzusehen.

Viele Grüße Rex