Für dieses Wochenende gab es für uns 2 Möglichkeiten eine Piraten-Ranglistenregatta zu segeln: Teterow oder Kiel. Unsere Wahl fiel eindeutig auf Kiel. Endlich mal nur 2 Stunden Auto fahren. Das ist für uns kurz.

Also Freitag auf nach Kiel. Rico und ich (Rex) wollten viel von anderen guten Piratenseglern lernen und mal sehen, ob wir ein bisschen mithalten können.

Wir kamen rechtzeitig an, konnten noch melden und das Boot aufbauen. Einen schönen Parkplatz für unser Wohnmobil gab es auch. Wir hörten, dass es sehr viele Boote werden sollten. Es wurde von knapp 50 Booten gesprochen. Moni wollte als Begleitperson uns den Rücken frei halten und abends auch ein wenig mit feiern.

Da es auch ein Holzbootfestival war, segelten diverse alte und auch relativ neue Holzboote mit. Außerdem gab es eine Sonderwertung 2 Generationen. Da waren wir dabei.

Samstag um 10.30 war Steuerleutebesprechung. Gleich danach wollten Rico und ich raus. Neben uns stand Carsten  Zehntmeier. Wir hörten, dass seine Mannschaft ausgefallen war. Da zeigte ich auf Moni und sagte: “Sie kann auch segeln.” Nach kurzem Überlegen ging es noch rauf zum Anmelden in der Holzbootklasse. Anschließend schnell umziehen, Boot fertig machen und los. Sie schafften es noch rechtzeitig an die Startlinie, wenn auch knapp. Da Carsten ein echter Festivalsegler (Fahrtensegler) ist, kam erstmal ohnehin nur die „8.“ Startreihe in Frage.

Für Rico und mich ging der Tag gut los. Ein sauberer Start und bei 3-4 BFT waren wir auch wider Erwarten ziemlich schnell. Wir erwischten die richtige Seite der Bahn, erkannten die Windfelder und Dreher. Beim ersten Mal an der 1 waren wir Dritter. Wir konnten es kaum fassen. Auch auf dem Raumschotkurs konnten wir gut mithalten und fuhren weiter vorne mit. Auf der dritten Kreuz mussten wir zwar noch zwei vorbeilassen, im Ziel war der 5. Platz viel mehr als wir gehofft hatten. Der Kurs war auch sehr lang. Der Erste war erst nach 74 Minuten im Ziel und hatte einen großen Vorsprung vor dem Rest. So hat es für die letzten Piraten wirklich ewig gedauert (ca. zwei Stunden).

Zur 2. Wettfahrt frischte der Wind merklich auf. 4 in Böen 5 BFT und dazu die Welle in der Kieler Bucht, machte den älteren Holzpiraten doch zu schaffen. Die Lenzpumpen mussten viel arbeiten. Lenzklappen hatte keiner. Es gab auch schon Bruch. Lümmelbeschlag und Großbaum sprach sich rum. Ein paar weitere Kleinigkeiten gab es auch noch. Für Carsten, Moni und die meisten älteren Boote wurde die 2. Wettfahrt auch schon die Letzte. Gekämpft wurde trotzdem. Moni konnte ihre Regattaerfahrung ausspielen und ihrem gerade kennengelernten Steuermann viele Tipps geben und die Übersicht behalten.

Rico und ich vermasselten erstmal den Start. Also umlegen, hinter allein rechts raus und freier Wind. Oben nur ca. 25.. Auf dem Weg zur 2 überholten wir  4 Boote, zur 3 noch eines. Nach der 2. Kreuz waren wir schon wieder 9.. Es läuft, dachten wir. Diesen Platz hielten wir auch bis ins Ziel. Total zufrieden bereiteten wir uns auf die 3. Wettfahrt vor.

Während der 2. Wettfahrt waren bereits einige Kenterungen zu sehen. Viele Holzboote entschieden nach der 2. WF in den Hafen zu segeln. Carsten und Moni gehörten auch dazu. Beim ständigen Pumpen und Pützen unter den Bodenbrettern bei Kieler Kabbelwelle entstanden zu große Sorgenfalten.

Unser 3. Start war fast gut. Vorne mit raus, aber leider haben wir es nicht mehr geschafft auf die linke Seite zu segeln, nachdem ca. 30 Sekunden vor dem Signal der Wind nach links drehte. So waren fünf schon vor uns, die da waren, wo ich noch hin wollte. Noch ein Dreher auf der falschen Seite und im Ziel waren wir 8. Immer noch super. Glücklich und K.O. ab in den Hafen.

Generationspirat

 

Leider erfüllte sich unsere Hoffnung auf schöne Party mit Tanz usw. nicht wirklich. Gemütliches zusammensitzen und quatschen. Jedenfalls sind wir aufgefallen, denn Butze Bredt, der Regattaobmann der Piraten nahm uns kurz beiseite. Auch ihm war aufgefallen, dass wir mit unserem, im Verhältnis zu den anderen Kunstoffpiraten, doch sehr alten Boot sehr gut gesegelt sind.

Ausgeschlafen ging es am Sonntag wieder raus. Da ab 13.00 Uhr Gewitter angesagt waren, beschloss die Wettfahrtleitung, nur noch eine Wettfahrt zu segeln. Ein guter Start nach links raus in den Wind, den Dreher mitnehmen und oben wieder 9.. Geht doch. Auf der 2. Kreuz mit der gleichen Strategie noch nach vorn auf Rang 5 gearbeitet. Auf dem Lineal noch einen überholt und 4. im Ziel, wie geil. Mit guter Laune wieder in den Hafen.


Endergebnisse:

Moni Platz 15 von 18 Holzbooten.

Rico und Rex Platz 7 von insgesamt 45 Booten

Rico und Rex Platz 1 von 6 bei der Wertung “2 Generationen” (mit Pokal).


Insgesamt ein cooles Wochenende. Nächstes Jahr noch mit Party am Samstagabend und es wird richtig gut.

Viele Grüße,
Rex, Rico und Moni